STADT BAUTEN RUHR. FORSCHEN LEHREN TEILHABEN
Im Ruhrgebiet der Moderne wurden in den Stadtzentren zahlreiche Rathäuser, Kirchen, Museen, Theater und Schulen gebaut, die nicht nur Impulsgeber neuer Urbanität, sondern auch Projektionsorte einer neuen Stadtgesellschaft sein sollten. Das Forschungsprojekt der Technischen Universität Dortmund, des Baukunstarchivs NRW und des Museum Folkwang stellt sich anhand der Bestände des Baukunstarchivs NRW und unter besonderer Berücksichtigung des Verhältnisses von planerischen Konzepten und realisierten Bauten die Frage, in welcher Weise bestimmte Bauaufgaben (Rathäuser, Kirchen, Kulturbauten etc.) in den jeweiligen Ruhrgebietsstädten und der Region insgesamt zur Identitätsbildung beigetragen haben. Welche Identitätsdiskurse wurden und werden aktuell über Bauten und Stadträume geführt – auch jenseits einer Fixierung auf Industriekultur und Strukturwandel? Damit wird der aktuell zu beobachtende gesellschaftliche Umdeutungsprozess moderner Stadtarchitektur im Ruhrgebiet wissenschaftlich begleitet.
Anhand von Plänen, Modellen und Fotografien soll eine Reflexion und Diskussion über das Selbstverständnis der Region angestiftet und befördert werden. Wie lassen sich im Ruhrgebiet die baukulturelle Überlieferung und die Identitätsdiskurse für die heterogenen gesellschaftlichen Gruppen und in besonderer Weise auch für Zuwanderer erschließen und weiterentwickeln? Wie können zu diesem Zweck die universitären Kompetenzen in Forschung und Lehre mit den archivischen Kompetenzen der Bewahrung und Erschließung sowie den musealen Kompetenzen der Präsentation und Vermittlung zusammengeführt werden? Dieses synergetische Zusammenwirken soll im Projekt modellhaft erarbeitet und reflektiert werden. Aus einer Zusammenarbeit von Universität mit Archiv und Museum heraus sollen neue Ausstellungs- und Vermittlungsstrategien für das Baukunstarchiv NRW erdacht und erprobt werden. Neben Tagungen, Seminaren, Workshops und Publikationen zum Thema sind Ausstellungen geplant.
Das von Oktober 2018 bis September 2021 laufende Projekt mit dem Titel „Stadtbauten Ruhrgebiet. Die Bedeutung architektonischer Objekte (Medien) für die Bewertung moderner Architektur“ wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) in seinem Programm „Die Sprache der Objekte – Materielle Kultur im Kontext gesellschaftlicher Entwicklungen“ mit insgesamt 880.000 Euro gefördert.
Laufzeit
Oktober 2018 – September 2021
Teilnehmer
Technische Universität Dortmund, Lehrstuhl Geschichte und Theorie der Architektur
Prof. Dr. Wolfgang Sonne (Verbundkoordinator)
Mitarbeiter: Dr. Anna Kloke, Christos Stremmenos
Technische Universität Dortmund, Lehrstuhl für Kunstgeschichte
Prof. Dr. Barbara Welzel
Mitarbeiterin: Christin Ruppio
Museum Folkwang, Essen
Dr. Hans-Jürgen Lechtreck, Stellvertretender Direktor
Mitarbeiterin: Sonja Pizonka
Baukunstarchiv NRW, Dortmund
Markus Lehrmann, Geschäftsführer
Regina Wittmann, Leitung Archiv
Mitarbeiter: Christos Stremmenos