Alexandra Apfelbaum:
Bruno Lambart. Architektur im Wandel der Bonner Republik.
Dortmund: Kettler Verlag 2017.
EUR (D) 50,–. ISBN 978-3-86206-661-2
480 Seiten, zahlreiche Abbildungen, Hardcover.
Öffentliches Bauen im Nachkriegsdeutschland ist geprägt von Identitätsfindung und drückt den Versuch einer Gesellschaft aus, ein neues nationales Sein zu kreieren. Einer, der sich zu Beginn des Wiederaufbaus öffentlichen Bauaufgaben widmet, ist der Architekt Bruno Lambart. Von Düsseldorf aus, wo er bis 1959 in einer Bürogemeinschaft mit Günter Behnisch arbeitet, plant und realisiert er Rathäuser, Bürgerszentren und Verwaltungsgebäude. Besonders Schul- und Hochschulbauten haben es ihm angetan. Und so finden sich in seinem rund 50-jährigen Schaffen unzählige Beispiele, die den behutsamen Umgang mit dieser Bauaufgaben belegen und viel von Lambarts Bemühen veranschaulichen, eine harmonische Verbindung von Maßstäblichkeit und Umgebungsbezug herzustellen. Bruno Lambart ist 2014 im Alter von 90 Jahren gestorben. Mit annährend 540 realisierten und projektierten Bauten hat er ein architektonisches Œuvre hinterlassen, das die Baugeschichte der Bonner Republik unmittelbar erfahrbar macht.
Die Architekturhistorikerin Alexandra Apfelbaum hat den Nachlass Bruno Lambarts erschlossen, der sich heute im Archiv für Architektur und Ingenieurbaukunst NRW (A:AI) an der TU Dortmund befindet. Anhand von Plänen, Zeichnungen und Fotografien, dokumentiert sie erstmals vollständig seine Bauprojekte zwischen 1949 und 1990. Sie zeichnet seine Biografie nach und und nimmt Lambarts Architekturauffassung vor dem Hintergrund der Zeit in den Blick.