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Fakultät Architektur und Bauingenieurwesen
Forschungsprojekt

Schlösser, Herrenhäuser und Gutsanlagen in Berlin – Ein Gattungsinventar

Berlin wird zumeist als Metropole der Moderne wahrgenommen. Entstanden ist sie jedoch nicht nur im Zuge der Urbanisierung des 19. Jahrhunderts, sondern auch durch die Fusion zahlreicher Landgemeinden und Gutsbezirke, die mit der Gründung von Groß-Berlin (1920) in der Stadt aufgegangen sind. Die mitunter bis heute noch ländlich geprägten Ortsteile sind - sofern sie nicht im landesherrlichen Besitz (Domänen / Hohenzollernresidenzen) waren - vielfach aus adeligen oder bürgerlichen Gütern hervorgegangen, die die einzelnen Ortschaften über Jahrhunderte geprägt haben.

Ziel des Forschungsvorhabens ist es, diese historische Entwicklung für die Gesamtstadt zu dokumentieren. Im Mittelpunkt steht die Erfassung und Auswertung des überkommenen baulichen und freiräumlichen Bestandes an Schlössern, Herrenhäusern und Gutsanlagen, der in Form eines Denkmalinventars publiziert werden soll. Nach gegenwärtigem Forschungsstand haben sich 35 gattungsrelevante Denkmalorte (Einzeldenkmale und Ensembles) erhalten. Dazu gehören sowohl großzügige Schloss- und Parkkomplexe (Charlottenburg, Bellevue, Friedrichsfelde u.a.) wie auch Herrenhäuser (Steglitz, Tegel, Mahlsdorf u.a) und Gutsanlagen (Biesdorf, Britz, Dahlem u.a.). Der Band wird die Reihe der bisherigen Gattungsinventare (Privatgärten, Friedhöfe, Bauten der Hoch- und Untergrundbahn) des Landesdenkmalamts Berlin fortsetzen.

Von den gängigen Denkmaltopographien unterscheidet sich das Projekt dadurch, dass nicht nur ein Bezirk flächendeckend und gattungsübergreifend beschrieben wird. Stattdessen wird das gesamte Stadtgebiet auf eine spezifische Gattung hin untersucht. Das ermöglicht eine Bearbeitungstiefe, bei der die gattungsrelevanten Eigenheiten präziser erfasst und der Denkmalbestand nicht allein für ein Teilgebiet sondern für die Gesamtstadt ausgewertet werden kann.

zur Publikation

Laufzeit:

2010–2015

 

Projektleitung:

Dr. Markus Jager

 

Im Auftrag von:

Landesdenkmalamt Berlin