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Fakultät Architektur und Bauingenieurwesen
Forschungsprojekt

Planvoll

Ein Projekt des Lehrstuhls Geschichte und Theorie der Architektur und des Seminars für Kunst und Kunstwissenschaft mit dem Archiv für Architektur und Ingenieurbaukunst NRW (A:AI NRW) an der Technischen Universität Dortmund 2013-2016

»Planvoll« ist Teil der Initiative »SammLehr – An Objekten lehren und lernen« der Stiftung Mercator

 

Publikation

»St. Reinoldi in Dortmund. Forschen – Lehren – Partizipieren. Mit einem Findbuch zu den Wiederaufbauplänen von Herwarth Schulte im Archiv für Architektur und Ingenieurbaukunst NRW (A:AI) der Technischen Universität Dortmund«; herausgegeben von Wolfgang Sonne und Barbara Welzel; Athena-Verlag, Oberhausen 2016.

 

Die einzigartigen Objekte des Archivs für Architektur und Ingenieurbaukunst NRW (A:AI) dokumentieren anhand von Plänen, Modellen und Fotografien das Bauen in NRW seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert mit einem Schwerpunkt in der Nachkriegszeit. Mit dieser Sammlung besitzt die TU Dortmund ein Alleinstellungsmerkmal, das sie in der Hochschullandschaft NRW auszeichnet. Das von der Stiftung Mercator geförderte Lehrprojekt »Planvoll« verfolgte das Ziel, anhand dieser Sammlungsobjekte das Verständnis der gebauten Umwelt und der Möglichkeiten ihrer Vermittlung zu vertiefen. Die Bedeutungspotenziale der Objekte wurden besonders im Hinblick auf Bauten und Ensembles untersucht, die in spezifischer Weise zu Identitätsbildung in den Städten des Ruhrgebiets beitragen. Im Mittelpunkt stand zunächst der Kirchenbau und hier speziell der Wiederaufbau der städtischen Hauptkirche St. Reinoldi in Dortmund nach dem Zweiten Weltkrieg.
 

Das Lehrprojekt ging von der methodischen Annahme aus, dass die Bedeutung der Sammlungsobjekte aus den sinnlich wahrnehmbaren Eigenschaften der Objekte entspringt. Es nutzte die universitätsweite Struktur der »Diversitätsdialoge in Studium und Lehre« und eröffnete den Dialog zwischen Studierenden der Architektur und Lehramtsstudierenden des Faches Kunst, um so die Dialogfähigkeit zwischen verschiedenen Wissenschaftskulturen zu bestärken.


Hier gelangen Sie zum Archiv für Architektur und Ingenieurbaukunst NRW (A:AI) -  (heute: Baukunstarchiv NRW)

Hier gelangen Sie zum Seminar für Kunst und Kunstwissenschaft.



»Planvoll« richtete sich an unterschiedliche Studierendengruppen des Masterstudiengangs Architektur und Städtebau, des Lehramtsstudiengangs Kunst sowie des Masterstudiengangs Kulturanalyse und Kulturvermittlung.

Sieben Semester lang – vom Wintersemester 2013/14 bis zum Wintersemester 2016/2017 – wurden im Rahmen von »Planvoll« modellhaft Seminare und Studienprojekte sammlungsbasierter Lehre an der TU Dortmund entwickelt und durchgeführt. Das Projekt war dabei von Anfang an curricular in den verschiedenen Studiengänge verankert, so dass auch zukünftig die Arbeit mit den Originalen des A:AI im Regelstudium fortgeführt werden kann. Studierende unterschiedlicher Studiengänge wurden im Rahmen der »Diversitätsdialoge in Studium und Lehre« zusammen miteinander ins Gespräch gebracht. Dies ermöglichte den Studierenden nicht nur den transdisziplinären Austausch, vielmehr konnten so auch die fachübergreifende Sprech- und Diskussionsfähigkeit, das Wissen um Aufgaben und Tätigkeiten beteiligter Wissenschaften und Gewerke und damit ein tiefer gehendes Verständnis für die Objekte gefördert werden.

Das Projekt wurde im Rahmen der Initiative »SammLehr – An Objekten lehren und lernen« von der Stiftung Mercator gefördert. Diese Initiative unterstützt universitäre Projekte der sammlungsbasierten Lehre, das heißt der Wissensvermittlung anhand von Originalen der inneruniversitären Sammlungen.
 

»Planvoll« kooperierte wiederholt mit dem Heinrich-Heine-Gymnasium und dem Fritz-Henßler-Berufskolleg der Stadt Dortmund, Bildungsgang Bautechnische Assistentinnen und Assistenten. Gleichfalls begrüßte »Planvoll« zusammen mit dem Projekt »Kulturelles Erbe interkulturell« am Seminar für Kunst und Kunstgeschichte eine Gruppe von Jugendlichen von Adam’s Corner im Rahmen des Projekts »TU@Adam’s Corner«. Darüber hinaus wurde »Planvoll« mehrfach auf internationalen Fachtagungen präsentiert und diskutiert und so in den Wissenschaftsdiskurs eingegliedert.
 

Wie in allen kunsthistorischen Projekten an der TU Dortmund spiegelte »Planvoll« immer wieder die Ergebnisse des Projekts in die Öffentlichkeit und nahm so die gesellschaftliche Verantwortung der Universität für die Stadt Dortmund und darüber hinaus wahr. So wurden neben wiederholten Vortragsabenden im Rahmen der öffentlichen Vorlesungsreihe »Bild und Klang« auch Veranstaltungen im Rahmen der DEW21-Museumsnacht und der KinderUni der TU Dortmund in der Reinoldikirche durchgeführt. Zwei Ausstellungen präsentierten dabei die Pläne Herwarth Schultes zum Wiederaufbau der Stadtkirche in St. Reinoldi – ein erstes Mal im Wintersemester 2013/2014 mit der Ausstellung »Suchet der Stadt Bestes«, wobei hier die Planzeichnungen erstmalig einem Publikum präsentiert werden konnten. Zum anderen wurden das Projekt, die entwickelten Modelle der Lehre mit und an den Originalen sowie das Archiv der TU Dortmund und die Arbeit mit den Archivbeständen des A:AI in der Projektausstellung »Die Bedeutung der Dinge. Wissenspotentiale eines Baukunstarchivs« im Sommersemester 2015 präsentiert. An zwei Standorten – dem Campus Stadt der TU Dortmund im U und der Reinoldikirche – wurden Arbeitsergebnisse, Prozessfotografien und ausgewählte Planzeichnungen, Modelle, historische Fotografien sowie künstlerische Arbeiten der »Planvoll«-Studierenden präsentiert, weiterhin nahm die Ausstellung Gebäude der Stadt zwischen den beiden Standorten in den Blick. Mit der Projektpublikation »St. Reinoldi in Dortmund. Forschen – Lehren- Partizipieren« sind die Ergebnisse von »Planvoll« auch dauerhaft dokumentiert.

 

Laufzeit:

2013-2016

Projektleitung:

Prof. Dr. Wolfgang Sonne
Lehrstuhl Geschichte und Theorie der Architektur
 

Prof. Dr. Barbara Welzel
Seminar für Kunst und Kunstwissenschaft

Projekt-Assistenz:

Nathalie-Josephine
von Möllendorff M.A.

Seminar für Kunst und Kunstwissenschaft
 

Dipl.-Ing. Christos Stremmenos
Lehrstuhl Geschichte und Theorie der Architektur
 

Dipl.-Ing. Regina Wittmann
Lehrstuhl Geschichte und Theorie der Architektur


Kooperationspartner:

Stadtkirche St. Reinoldi, Pfarrer Michael Küstermann; Stadtarchiv Dortmund, Ltd. Archivdirektor Prof. Dr. Thomas Schilp (bis 2014) und Ltd. Archivdirektor Dr. Stefan Mühlhofer


Netzwerkpartner:

Untere Denkmalbehörde Dortmund, Dipl.-Ing. Sonja Schrickel; LWL Amt für Denkmalpflege, Landeskonservator Dr. Markus Harzenetter (bis 2015) und Dr. Holger Mertens, Dr. Eva Dietrich; Museum für Architektur und Ingenieurbaukunst NRW (M:AI), Dr. Ursula Kleefisch-Jobst; Archivamt des LWL, Dr. Marcus Stumpf, Birgitt Geller; Landeskirchliches Baureferat, Evangelische Landeskirche von Westfalen, Dr. Ulrich Althöfer; Kirchenarchiv Bielefeld, Dr. Jens Murken