Eckhard Schulze-Fielitz: Modell einer Haldenbebauung (1960). Nachbau für die Ausstellung „Urbanität gestalten. Stadtbaukultur in Essen und im Ruhrgebiet 1900–2010“
Mit dem Entwurf für eine Haldenbebauung auf der Halde Langenbrahm, Essen, setzte der Architekt Eckhard Schulze-Fielitz 1960 beispielhaft sein Konzept der Raumstrukturen um. So schreibt er 1966 in seiner theoretischen Abhandlung Stadtbausysteme: „Unsere Aufgabe ist die Entwicklung und Fertigung räumlicher Stadtbausysteme mit einer möglichst großen Anpassungsfähigkeit, mit potentieller Änderbarkeit. Diese Systeme müssen Wachstum, Regression, Verlagerung von Nutzungsarten oder Nutzungsbereichen ermöglichen.“ Der Entwurf fand insbesondere durch Modellfotos Verbreitung, u.a. wurde es für das Titelbild der Bauwelt 1963 verwendet. Die Raumstruktur erschließt sich anhand der Abbildungen nur in Ausschnitten, am Originalmodell lässt es sich nicht mehr nachvollziehen, es ist verloren gegangen. Für die Ausstellung „Urbanität gestalten. Stadtbaukultur in Essen und im Ruhrgebiet 1900–2010“ im Museum Folkwang (2010) wurde das Modell nachgebaut. Grundlage für die Annäherung waren Modellfotos, Zeichnungen sowie Beschreibungen des publizierten Entwurfs aus dem Vorlass des Architekten, der im Archiv für Architektur und Ingenieurbaukunst an der TU Dortmund verwahrt wird. Auf der Grundlage der Auswertung der überlieferten Dokumente und Rücksprache mit dem Modellbauer des ersten Modells, Wolf Klass wurde im Sommersemester 2010 im Rahmen eines studentischen Seminars das Modell des Wohnungsbauprojekts nachgebaut. So wie die Arbeit am ersten Modell nach Auskunft des damaligen Modellbauers noch Bestandteil des planerischen Entwicklungsprozesses war, war auch der Nachbau ein wichtiges Hilfsmittel zum Verständnis des dem Entwurf für eine Haldenbebauung zugrunde liegenden Entwurfsprinzips.
Laufzeit
2010
Projektleitung
Prof. Dr. Wolfgang Sonne
Dr. Hans-Jürgen Lechtreck (Museum Folkwang)
Bearbeitung:
Christian Honstein
Regina Wittmann
Kooperationspartner
Museum Folkwang