Eine Ausstellung im Gesundheitshaus Dortmund in Kooperation mit dem BDA Dortmund

Wie angenehm müsste es sein, wenn man ein Gesundheitsamt betritt und sich dabei nicht gleich ganz krank fühlt, sondern gesund und zuversichtlich! Das dachte sich der Architekt Will Schwarz, als er ab 1953 das Gesundheitshaus entwarf. Die großzügige Verwendung von Glas und farbigem Glasmosaik sollte einen künstlerischen „Beitrag zur Gesundheitspflege“ leisten. Gesundheit ist das Thema der Kunstwerke im Treppenhaus. Aber auch die Architektur selbst, die Farben, das Licht und die Materialien sollten den Behördengang für die Besucher zu einem angenehmen Erlebnis werden lassen – und den Alltag der Mitarbeiter verschönern. Das Haus gehört zu den bekanntesten Bauwerken des Dortmunder Architekten Will Schwarz (1907-1992), der u.a. auch den Fernsehturm “Florian” errichtete.

Mit dem Gesundheitshaus von Will Schwarz besitzt Dortmund ein außergewöhnlich qualitätvolles Zeugnis der Baukultur der 1950er Jahre. Es zählt sowohl in städtebaulicher und architektonischer wie auch in funktionaler Hinsicht zu den innovativsten Bauten in Dortmund - und wurde deutschlandweit als mustergültiges Bauwerk geschätzt. Mehr noch: es ist bis heute in allen seinen wesentlichen Elementen erhalten - und dazu zählen neben der originalen Struktur auch die zahlreichen künstlerischen Ausstattungen und viele liebevolle Details, die sich Innen wie Außen finden. Auch wenn das Haus heute etwas abgenutzt ist, kann es immer noch durch seine zarten Details und harmonischen Farben bezaubern. Darüber hinaus vermag das seit 1993 unter Denkmalschutz stehende Bauwerk die Vorbildfunktion, die die Stadt Dortmund als öffentlicher Bauherr einst wahrgenommen hat, augenscheinlich zu illustrieren.

Im Rahmen einer Abendveranstaltung des "Forum Stadtbaukultur" am 31. August 2009 und einer Ausstellung im September/Oktober 2009 wurden die Qualitäten des Gesundheitshauses herausgearbeitet und für die Öffentlichkeit verständlich präsentiert. Die Ausstellung dokumentierte die Entstehungsgeschichte des Gebäudes und erläuterte dessen architektonische Qualitäten. Anhand zahlreicher, zum Teil bislang unpublizierter Dokumente, Fotos und Pläne aus den 1950er Jahren wurde die Bauzeit wieder lebendig. Die Ausstellung leitete in einem ergänzenden, dezentralen Teil dazu an, das Bauwerk selbst genauer in den Blick zu nehmen. Sie wurde von Dr. Sonja Hnilica und Dr. Markus Jager am Lehrstuhl GTA kuratiert und mit Studierenden im Rahmen von Seminaren vorbereitet. Die Ausstellung fand von 31. August bis 16. Oktober 2009 im Gesundheitshaus Dortmund, Hövelstr. 8, 44137 Dortmund, statt.

Ein Katalog zur Ausstellung ist erschienen und am Lehrstuhl erhältlich. Sonja Hnilica, Markus Jager, Wolfgang Sonne: Gesundheitshaus Dortmund – 50 Jahre Architektur und Kunst, Dortmund 2009. 68 Seiten, 85 Abbildungen, 21 x 27 cm, Broschur, deutsch. ISBN: 978-3-88364-091-4. 15,– EUR.

Laufzeit:

2008–2009

Projektleitung:

Prof. Dr. Wolfgang Sonne

Bearbeitung:

Dr. Sonja Hnilica, Dr. Markus Jager

Kooperationspartner:

Dipl.-Ing. Richard Schmaloer (BDA Dortmund)

Forum Stadtbaukultur Dortmund

Gefördert durch:

Rektorat der TU Dortmund (Förderung kultureller Aktivitäten)